Wirbelsäulenerkrankungen und Spezielle Endoprothetik

Chefarzt Thomas Fischer

Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Leiden, das etwa 70 - 80 Prozent der Menschen im Laufe ihres Lebens betrifft. Sowohl das zunehmende Lebensalter der Bevölkerung  mit mehr degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen  als auch Sport- und Arbeitsunfälle erfordern spezielle Therapiemöglichkeiten.

 

 

 


konservative (nichtoperative) und operative Wirbelsäulentherapie

Aufgrund des komplexen Aufbaus der Wirbelsäule, welche aus Knochen, Bandscheiben und Bändern besteht und in ihrem Inneren das Rückenmark sowie die Spinalnerven schützt, sind die unterschiedlichsten Arten von Verletzungen und Verschleißerkrankungen möglich. Dass können zum Beispiel sein: Wirbelbrüche durch Unfall oder Osteoporose, Verstauchungen der Bänder („Schleudertrauma“ der Halswirbelsäule), Verrenkungen der Wirbelgelenke, Verschleißerkrankungen der Bandscheiben (Bandscheibenvorfall) mit und ohne Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen an Armen und Beinen, degenerative Veränderungen der Wirbelgelenke (Facettenschmerz), Wirbelgleiten (Spondylolisthesis), Spinalkanaleinengung (Spinalkanalstenose) entzündliche Veränderungen der Bandscheiben (Spondylodiscitis) oder der Wirbel (Spondylitis), Tumorerkrankungen.

Dementsprechend kommen entsprechend der vorliegenden Erkrankungen unterschiedlichste operative und nichtoperative (konservative) Behandlungsverfahren zur Anwendung. In den meisten Fällen kann man mit einem individuellen Therapiekonzept aus Schmerztherapie und Krankengymnastik Linderung verschaffen. Bei fortgeschrittenen Erkrankungen wird die Möglichkeit chirurgischer Eingriffe diskutiert. Die Klinik Delitzsch bietet betroffenen Patienten ein breites Spektrum an konservativen und operativen Therapieverfahren an. 

Bruch des 4. Lendenwirbels durch Unfall
Bandscheibenvorfall zwischen 5. Lendenwirbel und Kreuzbein
Versorgung eines Wirbelbruchs (4. Lendenwirbel) mit Fixateur interne und Wirbelersatz-Implantat.

Spezielle Endoprothetik

Aufgrund von Knochenbrüchen oder Verschleißerkrankungen kann es an den großen Gelenken des menschlichen Körpers (Hüfte, Knie, Schulter, Sprunggelenk, Ellbogen und Hand) zu krankhaften Veränderungen kommen, welche nach dem Ausschöpfen aller nichtoperativen Behandlungsoptionen (Schmerzmedikamente, Physiotherapie, Einspritzen von Medikamenten in die Gelenke) die  Implantation eines Gelenkersatzes bzw. künstlichen Gelenkes  erforderlich macht. Nach entsprechender Untersuchung, Befundbesprechung und Beratung mit dem Patienten in unserer vorstationären Sprechstunde wird der Gelenkersatz geplant.

 Auch die minimalinvasive Gelenkendoprothetik (kleiner Hautschnitt) kommt insbesondere am Hüftgelenk in unserer Abteilung zur Anwendung. Nach einem ca. 7 tägigem stationären Aufenthalt wird in der Mehrzahl der Fälle die Durchführung einer Anschlußreha empfohlen und durch das Krankenhaus beim Kostenträger beantragt. Auch nach der Entlassung wird der Patient nicht alleingelassen, da eine Kontrolluntersuchung nach 3, 6 und 12 Monaten in unserer nachstationären Sprechstunde angeboten wird. Qualitätskontrolle für den Patienten und den Arzt.

hochgradiger Gelenkverschleiß am rechten Hüftgelenk (Coxarthrose)
Zementfrei implantierte Hüftgelenksendoprothese mit Schraubpfanne und Pressfit-Schaft

Wechsel von gelockerten oder infizierten Gelenkendoprothesen

Aufgrund einer Vielzahl unterschiedlicher Faktoren wie z. B. Knochenbruch durch Sturz bei liegender Endoprothese, Abnutzung von Prothesenkomponenten nach langjähriger Standzeit, Lockerung von Prothesen aufgrund einer fortschreitenden Osteoporose oder Vereiterung (Infektion) kann die Notwendigkeit des Wechsel einer Gelenkendoprothese eintreten. In unserer Abteilung werden modernste Techniken und entsprechende Prothesen bei einer möglichen Wechseloperation angewendet. Während bei der Prothesenlockerung bzw. dem Prothesenverschleiß ein einziger Eingriff zum Wechsel der Prothese ausreicht, sind bei einer Protheseninfektion oft mehrere (mindestens 2) Operationen erforderlich.

Ausgerenkte Hüftendoprothese nach Sturz mit Lockerung der Hüftpfanne
Kontrollröntgen nach Einrenkung des Gelenkes und Wechsel der Hüftpfanne.

Prothesenwechsel bei Infektionen

Nach einer schweren Infektion wegen eines vereiterten Zahnes, einer Sepsis nach Blinddarmentzündung mit Bauchfellvereiterung oder wegen einer ähnlichen schwerwiegenden bakteriellen Infektion sowie im Rahmen einer Hüftendoprothesenlockerung kann auch eine Infektion einer implantierten Gelenkendoprothese eintreten. Erkennbar ist dies meist am eintretenden Schmerz im Gelenk nachdem der Heilverlauf nach der erstmaligen Implantation einer Prothese zunächst lange Zeit ohne Komplikationen war. Häufig klagen die Betroffenen auch über fieberhafte Temperaturen bis hin zur schweren Beeinträchtigung des Gesundheitszustandes. Die entsprechenden Untersuchungen mit Blutentnahme, Röntgenuntersuchungen und häufig auch die Durchführung einer Skelettszingraphie sowie die Punktion des Gelenkes mit Nachweis von Bakterien im Gelenk führen dann zur Diagnose Protheseninfektion. Ein umgehender Ausbau der Gelenkendoprothese und das Einlegen einer Interimsprothese mit hohem Gehalt eines speziellen Antibiotikums sowie die Gabe von Antibiotika über einen Zeitraum von 6 – 12 Wochen werden dann notwendig. Eine regelmäßige Kontrolle in unserer nachstationären Sprechstunde wird dringend empfohlen.

Gelockerter Schaft einer infizierten Hüftendoprothese (Duokopfprothese nach Oberschenkel- halsbruch)
Eingebaute Interimsprothese (sogenannter Spacer = Platzhalter) nach Entfernung einer vereiterten Hüftendoprothese.
Endgültige Endoprothese nach Ausheilung des Infektes.

Unsere Kompetenzen auf einen Blick

  • akute Schmerzsyndrome im Bereich der Wirbelsäule
  • konservative Behandlung von degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule
  • mikrochirurgische Operationen von Bandscheibenvorfällen und Wirbelkanalstenosen (Wirbelkanalverengungen)
  • Operationen bei degenerativ oder traumatisch bedingten Wirbelsäuleninstabilitäten, minimal-invasiv oder offen chirurgisch mit Rekonstruktion
  • Bandscheibenprothesen an Hals- oder Lendenwirbelsäule
  • spezielle Schmerztherapie (Facetteninfiltrationen, periradikuläre Infiltrationen, komplexe multimodale nichtoperative Therapie)
  • Wechsel von Hüft- und Knieendoprothesen
  • röntgengestützte perkutane (durch die Haut) minimal-invasive Verfahren bei Wirbelkörperfrakturen mit Aufrichtung des Wirbels und Zementeinspritzung (Kyphoplastie)
  • stationäre Therapie zur medikamentösen Schmerztherapie und begleitender Physiotherapie
  • Gutachtertätigkeit 
Schnellkontakt

Chirurgisches Sekretariat
Birgit Donath

Telefon: 034202 / 767-201

Email: b.donath@kkh-delitzsch-gmbh.de 

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